Nationale und internationale Motocross-Verbände

Nationale und internationale Motocross-Verbände

Neben etlichen nationalen Motorsport-Verbänden vieler Länder haben sich einige internationale Zusammenschlüsse etabliert, deren Reglements allgemeine Bedeutung zukommt. In diesem Rahmen bieten nationale Vereinigungen Anfängern und Amateuren ebenso wie Profis in vielen Klassen auf zahllosen Rennveranstaltungen eine spannende Bühne, dazu sportliche Unterstützung und wertvolle Information.

Motocross! Ob Fahrer oder Fan, wenn dieses Wort fällt, beschleunigt der Puls so abrupt wie die Zweiräder. Geteilte Freude verdoppelt sich — mindestens — im Verbund mit anderen Anhängern dieses einzigartigen Sports, und so existieren in Deutschland zahlreiche Zusammenschlüsse, unter ihnen besonders mehrere Motocross-Verbände.

Manche unter ihnen, etwa der Deutsche Jugend-Motocross-Verband (DJMV), sprechen spezifische Fahrergruppen an. Andere, so der Deutsche Motorsport Verband, bringen zahlreiche verschiedene Kategorien unter ein Dach.

Nationale Gegebenheiten

Allein in Deutschland gibt es mindestens zehn große Vereinigungen, von denen die meisten auch Motocross bedienen. Einzelne von ihnen, z.B. der Deutsche Amateur Moto Cross Verband, der DJMV und der Motor Sport Ring (MSR) fühlen sich der MX-Welt besonders verpflichtet.

Der MSR, 1952 gegründet, dürfte wohl der älteste MX-lastige Verband der Republik sein, und selbst er wurde in seiner Anfangsphase vom Bahnsport dominiert.

Innerhalb einer Motorsport-Vereinigung finden sich oft mehrere Klassen, u.a. eingeteilt nach Geschlecht, Alter des Fahrers oder Maschine, Motortaktung, Herstellerland, Gespann vs. Einzel oder Freestyle bzw. Standard.

Mitgliedsbeiträge liegen meist recht niedrig und liegen pro Person und Jahr gewöhnlich im zweistelligen Bereich, wobei allerdings oft ähnliche Beträge als Startgeld je Klasse und pro

Wettkampfveranstaltung genommen werden.

Preisgelder für die ungezählten Rennereignisse der Verbandslandschaft werden üblicherweise gesponsort von Herstellern verschiedenster Produkte, wie zum Beispiel Schmiermittel, Motoren oder Schutzkleidung.

Neben dem Management dieser Veranstaltungen publizieren gerade größere Verbände gerne eigene Magazine und sind Schnittstellen zu aktuellen Informationen und Ereignissen der Szene sowie deren Klubs. Auch aufwendige Web-Seiten und andere Internet-Ressourcen, etwa Foren, werden üblicherweise angeboten, die Neulingen den Einstieg wesentlich

erleichtern.

Internationale Gemeinsamkeiten

Woanders macht man sich auch gerne schmutzig, und so haben natürlich unsere Nachbarn in Europa und letztlich zahlreiche Länder weltweit ihre eigenen Motocross-Verbände.

Viele nationale Verbände finden sich unter landesspezifischen Dachverbänden zusammen, von denen etliche sich wiederum in internationale Vereinigungen einbringen. So ist der Deutsche Motor Sport Bund etwa Mitglied bei der FIA, dem Welt-Automobilsport-Verband,

der FIM, dem Welt-Motorradsport-Verband und der UEM, dem europäischen Motorradsport-Verband, die wiederum den internationalen Motorsport reglementieren.

Diese drei Kolosse veranstalten insbesondere die Welt- und Europameisterschaften, und ihre Regelwerke sind für alle nationalen Motorsportverbände bindend. Umgekehrt vertreten diese Gemeinschaften, unter ihnen auch Motocross-Verbände, in jenen drei Top-Verbänden die

jeweiligen Landesinteressen.

Europa endlos

In Europa ist auch der IMBA hervorzuheben, der Internationale Motorsport Bund für Amateure, der 1964 aus dem zehn Jahre zuvor von Belgien, Deutschland und den Niederlanden gegründeten IMB hervorging.

Dem IMBA gehören heute zusätzlich England an, eines der Geburtsländer des Motocross, sowie Frankreich, die Schweiz, Dänemark, Tschechien und Italien. Insbesondere arbeitet dieser europäische Verband auf ein einheitliches Reglement des Motocross hin. Außerdem hat der IMBA das Aufkommen der Quads zum Anlass genommen, bereits seit 2006

entsprechende Wettkämpfe zu organisieren.

Jenseits aller Regeln

Angesichts der ungezählten Veranstaltungen, der Kontrahenten und Kameraden, Preisgelder, Formalien, PR und technischen Details mag deren Ursprung gelegentlich übersehen werden: 360 Grad Natur, die wartende, vibrierende Maschine, und dann der Kick in jedem und für alle Sinne, wenn man Gas gibt, die Kupplung kommen lässt und wieder zu fliegen beginnt …