Zahnriemen wechseln beim Motorrad – was Sie beachten sollten

Zahnriemen wechsel

Zahnriemen verschleißen mit der Zeit, weshalb Sie diese stets erneuern sollten. Mit wenigen Werkzeugen können Sie die Riemen an Ihrem Motorrad selber wechseln.

 

 

Inhalt:

  1. Zahnriemen beim Motorrad
  2. Vorteile eines Zahnriemenantriebs beim Motorrad
  3. Vergleich: Kette, Kardan oder Zahnriemen?
  4. Reparaturanleitungen: Zahnriemen wechseln beim Motorrad

 

Warum der Zahnriemen beim Motorrad besonders wichtig ist

Der Zahnriemen verbindet den Motor mit dem Antriebssystem des Motorrads. Auf diese Weise wird der Verbrennungsvorgang gestartet, welcher wichtig ist, um das Motorrad am Laufen zu halten. Wird der Zahnriemen nicht oder nicht regelmäßig geprüft, kann dies schwere Folgen haben. Ein Motorschaden kann dann beispielsweise nicht ausgeschlossen werden.

 

Am besten ist es, wenn Sie den Zahnriemen bei jeder Reparatur mit kontrollieren, um sicherzustellen, dass sich dieser nicht zu stark abgenutzt hat. Alternativ sollten Sie ihn nach rund 40.000 Kilometern wechseln, was jedoch von Hersteller zu Hersteller variiert. Wichtig ist nur, dass Sie den Zahnriemen im Blick haben, um schwereren Schäden und infolgedessen langwierigeren und teureren Reparaturen vorzubeugen.

 

Was die Vorteile eines Zahnriemenantriebs beim Motorrad sind

Die meisten Motorradhersteller setzen auf den klassischen Kettenantrieb und verzichten damit auf die Vorteile des Zahnriemenantriebs. Dabei ist diese Art des Antriebs nicht nur kostengünstiger, sondern auch langlebiger. Sie müssen den Zahnriemen außerdem nicht schmieren, die Spannung jedoch regelmäßig prüfen.

 

Kette, Kardan, Zahnriemen I Tutorial 23

 

Diese Antriebsart nennt sich auch Synchronriemenantrieb und wurde zunächst ausschließlich bei allen Modellen des Herstellers Harley Davidson eingesetzt. Inzwischen findet sich der Zahnriemenantrieb auch bei einigen Modellen von Victory, Buell und Kawasaki wieder sowie bei BMW, Suzuki und Orange County Choppers. Wer möchte, kann seinen Kettenantrieb auch auf einen Zahnriemenantrieb umrüsten lassen.

 

Anleitung: Wie Sie an Ihrem Motorrad den Zahnriemen wechseln

Auf dem Markt gibt es eine breite Vielfalt an Zahnriemen, weshalb es insbesondere für Laien schwierig ist, den richtigen Riemen zu finden. Mit dem Zahnriemen-Finder können Sie aber ganz einfach nach einem bestimmten Zahnriemen suchen und werden durch die speziellen Filterungsmöglichkeiten auch schnell fündig. Das Besondere daran ist, dass Sie sogar Zahnriemen für Motorradmodelle finden, welche gar nicht mehr hergestellt werden. So können Sie also ebenso an älteren Modellen herumschrauben und müssen auch dort nicht auf den Zahnriemenantrieb und seine Vorteile verzichten.

 

Haben Sie den richtigen Zahnriemen gefunden, können Sie diesen selbständig wechseln und einstellen. Hier erfahren Sie Schritt für Schritt, wie es gelingt. Beachten Sie, dass sich der Vorgang von Motorrad zu Motorrad ein wenig unterscheiden kann. Etwaige Vorkenntnisse und ein Spanngerät können von Vorteil sein.

 

  1. Entfernen Sie zunächst die Zahnriemenabdeckung, indem Sie die entsprechenden Schrauben lösen. Anschließend können Sie die Abdeckung einfach herunternehmen und beiseitelegen.
  2. Merken Sie sich die Spannung der Zahnriemen und bauen Sie diese dann aus. Schrauben Sie dafür die Spannrollen an beiden Seiten ab, um diese im Anschluss zu entfernen.
  3. Nehmen Sie den Zahnriemen heraus, was durch das Entfernen der Spannrollen einfach möglich ist.
  4. Richten Sie die Riemenscheibe dann so aus, dass die Markierung an der Riemenscheibe eine Linie zur Einkerbung am Motorgehäuse bildet.
  5. Lösen Sie die Schrauben an der Riemenscheibe des senkrechten Zylinders und drehen Sie im Anschluss die Nockenwelle.
  6. Stecken Sie dann die Feststellteile ein, um die Steuerzeiten korrekt einzustellen. Drehen Sie dafür die Riemenscheibe im Uhrzeigersinn.
  7. Legen Sie den Zahnriemen auf und befestigen Sie zunächst die bewegliche Spannrolle.
  8. Wiederholen Sie die Schritte 5 bis 7 auch am waagerechten Zylinder.
  9. Spannen Sie die Zahnriemen und überprüfen Sie die Spannung, indem Sie mit einem Finger am Zahnriemen ziehen. Es ist wichtig, dass Sie diesen genauso fest spannen, wie es zuvor der Fall war. Aus diesem Grund müssen Sie die Spannung auch im Vorfeld genau prüfen. Alternativ können Sie ein Spanngerät nutzen, welches im Handel erhältlich ist.
  10. Führen Sie die Schritte zunächst am senkrechten, dann am waagerechten Zylinder aus und ziehen Sie jeweils die restlichen Schrauben fest.
  11. Montieren Sie abschließend alle Teile, die Sie zuvor entfernt haben, wie zum Beispiel die Zahnriemenabdeckung.
  12. Starten Sie den Motor Ihres Motorrads und prüfen Sie, ob dieser einwandfrei läuft. Achten Sie insbesondere auf auffällige Geräusche.
  13. Läuft alles einwandfrei, sollten Sie abschließend auch eine kurze Probefahrt durchführen.

 

Der Wechsel des Zahnriemens ist beim Motorrad nicht schwierig, das korrekte Einstellen des Riemens jedoch schon. Es ist deshalb besonders wichtig, dass Sie sich vorab informieren, welche Einstellungen Sie bei Ihrem Modell treffen müssen. Auch die waagerechten und senkrechten Zylinder bedürfen unterschiedlicher Einstellungen. Sollten Sie sich nicht sicher sein, ist es sicherer, den Wechsel von einem Fachmann überprüfen oder gar eigenhändig durchführen zu lassen.

 

In der Werkstatt: Zahnriemen wechseln – worauf achten?

Wenn Sie sich dafür entscheiden sollten, den Zahnriemen in einer Werkstatt wechseln zu lassen, sollten Sie sich verschiedene Angebote einholen. Die Preise in den Werkstätten variieren und hängen auch von Ihrem jeweiligen Motorradmodell ab. Es kann hilfreich sein, wenn Sie den Zahnriemen bereits vor dem Wechsel mitbringen. Eine vorherige Absprache mit der Werkstatt ist in diesem Fall sinnvoll.

 

Für den eigentlichen Wechsel zahlen Sie je nach Modell zwischen 150 und 200 Euro. Es kann sein, dass einige Angebote teurer sind, wenn Sie zusätzlich beispielsweise eine kleine Inspektion oder andere Arbeiten durchführen lassen.

 

Fazit

Der Zahnriemenwechsel beim Motorrad liegt nicht jedem, da je nach Einstellung auch besondere Werkzeuge vonnöten sind. Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, ist der Weg zur Werkstatt empfehlenswert. Kennen Sie sich hingegen aus und verfügen über die Gerätschaften, steht dem eigenen Wechsel nichts im Wege.